- Wir glauben an den dreieinigen Gott,
Vater, Sohn und Heiligen Geist. - Wir bekennen,
dass Jesus Christus wahrer Gott und Mensch ist. - Wir bezeugen ihn als Heiland und Retter für alle Menschen.
Mit dem, was wir glauben, lehren und bekennen,
stehen wir in der Einheit der einen heiligen christlichen und apostolischen Kirche.
Wir praktizieren die Kindertaufe.
Kinder und Jugendliche werden vom Pfarrer im christlichen Glauben unterrichtet und konfirmiert.
Im Namen des dreieinigen Gottes wird der Gemeinde in der Beichte die Absolution, d.h. die Vergebung der Sünden, zugesprochen.
Im Heiligen Abendmahl werden der wahre Leib Jesu Christi und sein wahres Blut zur Vergebung der Sünden und zur Stärkung des Glaubens ausgeteilt.
Grundlage für alles Lehren und Handeln sind die Heilige Schrift und die lutherischen Bekenntnisse.
Wir können nicht einfach nur an „irgend etwas“ glauben.
Glaube braucht einen klaren Inhalt!
Da Gott selbst sich in der Heiligen Schrift offenbart und sich in Jesus Christus uns Menschen zu Erkennen gegeben hat, ist die Bibel Grundlage des Glaubens. Die Bekenntnisse der Kirche, wie sie in der Zeit der Reformation formuliert und im Konkordienbuch von 1580 gesammelt wurden, liefern bis heute die feste Grundlage unseres Glaubens. In der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gelten sie verbindlich, weil in ihnen die schriftgemäße Glaubenslehre der Kirche bezeugt ist.
Unsere Pfarrer werden bei ihrer Ordination auf diese Bekenntnisse verpflichtet:
- Das Apostolische Glaubensbekenntnis
- Das Nicänische Glaubensbekenntnis
- Das Athanasianische Glaubensbekenntnis
- Der Große und Kleine Katechismus Martin Luthers
- Die Augsburgische Konfession und ihre Apologie
- Die Schmalkaldischen Artikel und der Traktatus von der „Gewalt des Papstes“
- Die Konkordienformel
Worum geht es in diesen Bekenntnissen?
1. Die Heilige Dreifaltigkeit: Wir glauben an den Einen, dreieinigen Gott, den Vater, der das Universum erschaffen hat und erhält, den Sohn Jesus Christus, der wahrer Mensch und wahrer Gott ist, geboren aus der Jungfrau Maria durch den Heiligen Geist, der uns erlöst hat durch seinen stellvertretenden Opfertod am Kreuz, den Heiligen Geist, der in den Menschen den Glauben wirkt und sie im rechten Glauben erhält und in der Kirche sammelt.
2. Die Heilige Schrift: Wir glauben, dass die Heilige Schrift Alten und Neuen Testamentes Gottes unfehlbares Wort an die Menschen ist und einzige Quelle, Regel und Richtschnur des Glaubens, nach der alle Lehren und Lehrer in der Kirche beurteilt werden müssen.
3. Die Rechtfertigung: Wir glauben, dass der Mensch nicht durch eigene Leistungen oder Verdienste, nicht durch seinen (immer unvollkommenen) Gehorsam, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus gerettet, erlöst und vor Gott gerechtfertigt wird. Wir bekennen, dass der Glaube das Heil ergreift, das Christus uns durch sein Leiden und Sterben und durch seine Auferstehung erworben hat.
4. Der Glaube: Wir glauben, dass wir nicht aus eigener Kraft oder Vernunft zu Christus und zum Glauben an ihn kommen können, dass wir uns nicht durch einen Akt eigener freier Entscheidung zu Christus bekehren können, sondern dass Glaube, Umkehr und Christusbekenntnis Wirkungen der Gnade Gottes des Heiligen Geistes sind.
5. Die Heiligen Sakramente: Wir glauben, dass Christus Sakramente (Taufe, Heiliges Abendmahl und Beichte bzw. Absolution) gestiftet hat, also heilige Handlungen, in denen der auferstandene Herr Jesus Christus selbst durch sein Wort unter bestimmten Zeichen wirksam an den Menschen heute handelt und sie mit Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit beschenkt.
6. Die Heilige Taufe: Wir glauben, dass Christus im Sakrament der Taufe durch Wasser und Geist einen Menschen zu einem wiedergeborenen Kind Gottes macht und ihn der Kirche, dem Leib Christi, als lebendiges Glied „einverleibt“. Wir bekennen, dass die Taufe einmalig und unwiederholbar ist und auch Säuglinge das Heil in Christus in der Taufe empfangen können und sollen.
7. Das Heilige Abendmahl: Wir glauben, dass wir im Heiligen Abendmahl in, mit und unter dem gesegneten Brot und Wein in der Kraft des Wortes Gottes und seines Heiligen Geistes den wahren Leib und das wahre Blut Jesu Christi zur Vergebung der Sünden und zur Stärkung des Glaubens empfangen und dadurch Gemeinschaft mit Christus und untereinander haben.
8. Die Heilige Beichte: Wir glauben, dass uns Christus in der Lossprechung (Absolution) der Beichte wirksam unsere Sünden erläßt und vergibt, wenn wir unsere Sünden bekennen und seinem Vergebungswort glauben.
9. Die Heilige Kirche: Wir glauben, dass die Kirche von Christus gestiftet wurde, um Menschen darin als Volk Gottes zu sammeln, im Glauben zu stärken und zu erhalten. Wir bekennen, dass die Kirche der Leib Christi, Christus das Haupt und wir die Glieder sind. Wir bekennen, dass die eine, heilige, allgemeine (katholische) und apostolische Kirche überall da erkennbar und sichtbar ist, wo das Evangelium schriftgemäß verkündigt und die Sakramente einsetzungsgemäß gereicht werden, und dass die evangelisch-lutherische Kirche Teil dieser einen Kirche Jesu Christi ist.
10. Das apostolische Hirtenamt: Wir glauben, dass Christus in der Berufung der Apostel ein Dienst- und Hirtenamt gestiftet und mit gewisser Vollmacht ausgestattet hat, durch das Er selbst als der Auferstandene bis heute sein Wort verkünden und sein Heil austeilen läßt.
11. Das Gericht und die Vollendung: Wir glauben, dass Jesus Christus am Ende dieser Zeit und Welt sichtbar für alle Menschen wiederkommen wird und jeder sich vor ihm im Gericht zu verantworten hat. Wir glauben, dass allein der vertrauende Glaube an Jesus Christus uns aus dem ewigen Tod rettet. Wir glauben, dass der Unglaube den ewigen Tod, also die unumkehrbare Qual ewiger Gottesferne zur Folge hat.
Wir glauben, dass Gott am Ende seine Schöpfung verwandeln, erneuern und vollenden wird und, die an Christus geglaubt haben, Seine Herrlichkeit schauen.
Hinter all diesen Glaubenssätzen steht im Grunde nur die eine entscheidende Frage:
nämlich:
GOTT & MENSCH – wie passt das zusammen?
Dazu eine wahre Geschichte –
…die größte Liebesgeschichte
kurz erzählt
1. Das innerste Wesen Gottes ist LIEBE
(„Gott ist die Liebe“; 1.Johannes 4,16)
2. Aus Liebe hat Gott den Menschen sich zum „Ebenbild“ geschaffen (1.Mose 1,27).
Ebenbild bedeutet: Ein Gegenüber, ein „Partner“, der in der Lage ist, die Liebe Gottes
in Freiheit zu erwidern oder diese Gegenliebe auch zu verweigern.
3. Die Voraussetzung dafür ist: Gott mußte den Menschen als freie Persönlichkeit erschaffen.
Hätte er das nicht, wäre der Mensch kein freies Gegenüber, sondern eine Marionette,
die „auf Liebe programmiert“ worden wäre.
4. Die Freiheit schließt die Möglichkeit ein, dass der Mensch sich für seine Autonomie,
seine Unabhängigkeit von Gott entscheidet. Er kann eigene, Gott-lose Wege gehen und
sein eigener Gott (= Schöpfer, Erhalter, Sinngeber, Befreier, Erlöser, Vollender) sein wollen.
5. Mit der Erschaffung des Menschen in Freiheit geht Gott das „Risiko“ der Lossagung des Geschöpfs vom Schöpfer ein. Das resultiert einerseits aus der Liebe Gottes, die das Urmotiv der Schöpfung ist, andererseits ist die Freiheit die Bedingung für die Möglichkeit des Glaubens (= Gegenliebe, unbedingtes Vertrauen auf Gott, seinen Willen und sein Wort bzw. Gebot als heilsamen, guten Willen).
6. Der biblische Bericht vom Sündenfall erzählt, wie der Mensch seine von Gott geschenkte Freiheit mißbraucht und seinen Eigenwillen über den erklärten Willen Gottes stellt.
7. Dieses Mißtrauen gegenüber Gottes Willen, das Gott unterstellt, dass SEIN Wille für den Menschen nicht gut sei, ist der Kern des Unglaubens. Unglaube aber ist ein anderes Wort für „Sünde“. Eben darin besteht nämlich das Wesen der Sünde (Sünde – von „Sund“= Graben; „absondern“).
8. Das eigensüchtige, Gott mißtrauende Streben nach Autonomie gehört seit dem sog. Sündenfall zum Wesen des Menschen, der von Gott ursprünglich anders geschaffen und gewollt war – nämlich als glaubendes = vertrauendes Gegenüber der Liebe Gottes.
Dies nennt die Bibel bzw. die kirchliche Überlieferung „Erbsünde“.
9. Erb-Sünde meint: Der Mensch will seiner Natur nach grundsätzlich sich selbst verwirklichen, sein „eigener Herr (= Gott) sein“, und lehnt die göttliche Autorität ab. So bewegt er sich von der Quelle des Lebens weg, meint dabei, seine Freiheit zu verwirklichen, wird dabei jedoch über kurz oder lang „verdursten“.
Ohne das Gegenüber Gottes, der (in den Worten Jesu Christi) der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, bleibt der Mensch auf sich geworfen (in sich verkrümmt) und wird das Ziel, die Vollendung und das Leben verfehlen. Das nennt die Bibel „ewigen Tod“, „Verdammnis“ oder auch „Hölle“.
10. Aus eigener Kraft, durch eigenes Nachdenken oder durch eigene Anstrengungen kann kein Mensch den Weg zu Gott zurück finden. In der Bibel wird für diesen Sachverhalt das Bild von dem Cherub (= Engel) mit dem flammenden Schwert verwendet, der vor dem Garten Eden postiert wird,
um den Lebens-Raum Gottes („Paradies“) zu schützen (vgl. 1.Mose 3,24).
11. Weil Gott seinem innersten Wesen nach die Liebe ist und sich selbst nicht untreu werden kann,
ist es SEIN Ziel, den Menschen als Gegenüber (Partner) für sich zurück zu gewinnen. Gott geht von Anfang an dem in Sünde gefallenen Menschen nach (vgl. 1.Mose 3,9: Gott geht Adam (= hebräisches Wort für „Mensch“) nach und ruft ihn „Adam, wo bist du?“).
12. So wie Gott am Anfang aus Liebe das „Risiko“ eingegangen ist, den Menschen als freie Persönlichkeit zu erschaffen, so geht er im Laufe der Weltgeschichte das „Risiko“ ein, sich selbst den Menschen in die Hände zu geben:
Das geschieht dadurch,
- dass er nicht stumm und unnahbar bleibt, sondern sich Menschen offenbart;
dass er z.B. Mose seinen heiligen Namen offenbart (Jahweh = „Ich bin, der ich bin“
oder „Ich bin der, der mit euch ist“); - dass er Menschen als Propheten (von Abraham bis Johannes dem Täufer), also Verkündiger seines Liebeswillens und seiner heilsamen Gebote in den Dienst nimmt;
- dass er schließlich in Jesus Christus Mensch wird und sich den Menschen leibhaft „in die Hände gibt“, leidet, am Kreuz stirbt und aufersteht.
13. Wo und wann immer sich ein Mensch durch diese nachgehende Liebe Gottes auf seinem Weg umkehren („bekehren“) und in Liebe, Vertrauen und Glauben Gott wieder zuwenden läßt, stellt Gott die Verbindung zu sich, der Quelle des Lebens, wieder her. Das heißt: Rettung oder Erlösung.
14. Wo ein Mensch wieder Anschluß an die Quelle des Lebens findet, kann der irdische Tod nicht mehr das letzte Wort über ihn haben. Er „hat das ewige Leben“, sagt die Bibel.
15. Gott selbst erleidet in Seinem Sohn Jesus Christus das Schicksal, das jeder Mensch erleiden müßte, der an seiner Gott-Losigkeit bis zum Lebensende festhält: Er erleidet die absolute Gottverlassenheit, das Leiden ohne jeden Sinn, das Versinken ins Nichts.
In Christus erleidet Gott dieses Schicksal stellvertretend für alle Menschen.
Das ist der tiefste Ausdruck der Liebe Gottes.
16. Jeder Mensch, der sich durch Jesus Christus zu Gott zurückrufen läßt und sich in unbedingtem Vertrauen auf Gott verläßt, d.h. an den dreieinigen Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist glaubt, ist „erlöst“. Der hat, was er glaubt: Vergebung der Sünde (Singular) und der Sünden (Plural), Sinn, ewige Geborgenheit, Trost, ein Ziel, Leben, das über den irdischen Tod hinaus bleibt. Bei Gott findet der Mensch, wonach er sich im Tiefsten sehnt: Heil und Frieden (Shalom)!
17. Damit gelangt auch Gott an Sein Ziel: Der glaubende, der erlöste Mensch muß nicht mehr ins Nichts versinken, nicht sterben. Er bleibt, wozu er von Gott bestimmt wurde: Ein Gegenüber Gottes, Gottes Ebenbild, eine unverwechselbare Persönlichkeit, die in Freiheit die Liebe Gottes vertrauensvoll erwidert.